Wellendichtringe werden in der Regel fest im Gehäuse oder Gehäusedeckel verbaut. Sie dienen dem Zweck, Bauteile gegenüber unterschiedlichen Medien (Luft/Wasser/Öl) gegeneinander abzudichten. die häufigsten Wellendichtringe sind Radial-Wellendichtringe.
Bei der Ape zum Beispiel kommen ausschließlich Radial-Wellendichtringe zum Einsatz. Allerdings sind auch dort unterschiedliche Versionen verbaut. An der Radnabe zum Beispiel sind Wellendichtringe mit Staubschutzlippe verbaut. Diese besitzen die Kennzeichnung AS/BS und dienen dem Zweck der Abdichtung um das Fett in der Nabe und Staub aus dem Dichtbereich zu halten.
Zusätzlich gibt es zum Beispiel an der Kurbelwelle noch Wellendichtringe mit Metallgehäuse. Dieser hat den selben Zweck, ist aber aufgrund der Größe bzw. dem Größenverhältnis zwischen Außen- und Innendurchmesser so nötig.
Mit Ausnahme des Dichtringes der Vorderachswelle haben alle Dichtringe eine Schlauchfeder, welche Druck auf die Dichtlippe ausübt.
Umgangssprachlich werden Wellendichtringe auch „Simmerringe“ genannt. Der Begriff Simmerring ist ebenfalls Korrekt, es handelt sich aber hier um ein eingetragenes Warenzeichen des Erfinders Walther Simmer.
Bei der Montage der Wellendichtringe ist besondere Vorsicht geboten. Die Dichtlippe innen, aber auch die Dichtfläche außen dürfen nicht beschädigt werden. Auch darf der eingearbeitete Metallring innerhalb des Dichtringes nicht verformt werden. Sollte dieser verzogen sein, so ist automatisch die Dichtlippe nicht mehr an der vorgesehenen Stelle. Ein gerade Klopfen ist eigentlich so gut wie ausgeschlossen.
Die Druckseite der Wellendichtringe ist die offene Seite. Im Bild rechts ist es die rechte Seite. Das ist auch der Grund warum manche Dichtringe die geschlossene Seite sichtbar verkehrt herum haben. Siehe dazu zum Beispiel die Kurbelwellendichtringe.
Bei der Restauration meiner Ape verwendete ich mittels 3D Drucker gedruckte Montagehilfen, um gleichmäßigen Druck auf den Wellendichtring auszuüben. Das klappte in der Praxis super.
Hier ist die Druckseite auf der Seite der Kurbelwelle, weswegen man leicht das Gefühl bekommen kann, dass dieser Dichtring verkehrt herum montiert ist.
Hier im Bild die ausgedruckte Montagehilfe um den Wellendichtring der Radnabe einzupressen.